Ich habe nachgeschaut: Den letzten Kuchen gab es hier im Oktober! Schreck lass nach, die Zeit ist schnell vergangen! Es ist nämlich nicht so, dass ich die ganze Zeit eifrig Kuchen gemampft hätte und zu faul gewesen wäre, ihn auch mal für den Blog zu fotografieren. Keineswegs – es gab tatsächlich seit Oktober keinen Kuchen bei mir. Allerallerhöchste Zeit also, dass sich das ändert, und deswegen habe ich heute einen Kuchen für euch, der mir ganz besonders am Herzen liegt, und den ich deshalb als ersten Kuchen des Jahres 2019 ausgewählt habe: den Marmorkuchen.
Guckt doch mal, wie schön er ist! Ach…
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Back to the roots heißt es also heute: Es darf sich wieder einmal ein Klassiker unter die ganzen Frühstücksrezepte mit Fitnesstouch, an denen ich regelmäßig meine Kreativität auslebe, mischen. Sprich, ihr kennt diesen Kuchen ganz bestimmt. Der Neuigkeitswert hält sich also in Grenzen. Ich behaupte aber, dass MEIN REZEPT DAS BESTE ist. Dafür liefere ich euch gleich drei Gründe:

- Ich backe seit über zehn Jahren Marmorkuchen. Das Rezept ist also lange gereift und geschliffen wie ein Diamant.
- Mein Marmorkuchen ist sehr saftig und schmeckt an den dunklen Stellen tatsächlich nach Schokolade und nicht im Grunde genau gleich wie an den hellen Stellen, weil ich den dunklen Teig nicht mit Kakaopulver, sondern mit Kuvertüre „färbe“.
- Das Rezept ist wirklich simpel. Ihr müsst dafür nicht einmal Schnee schlagen, wie es bei vielen Marmorkuchenrezepten der Fall ist. Wahrscheinlich habt ihr sogar alle Zutaten zu Hause.

Und warum liegt mir dieser Kuchen besonders am Herzen? – Nun, es war der erste Kuchen, den ich je gebacken habe, meine erste Berührung mit der wundervollen Welt des Backens, in die ich im Laufe der Jahre immer weiter hineingefunden habe. Dass es genau der Marmorkuchen war, lag daran, dass es diesen (neben Papas berühmtem Zitronenkuchen und Nusskuchen) zu Hause am häufigsten gab. Ich habe ihn geliebt. Die Tage, an denen der Kuchensturz in der Küche stand und man schon zum Frühstück vor der Schule ein Stück Kuchen genießen konnte, waren mit die schönsten.

Ich erinnere mich sogar noch genau daran, wie ich ihn damals gebacken habe. Ich bin nämlich fast gescheitert, aber nicht etwa an der Zubereitung, sondern daran, den Teig zu dritteln! Was sagt uns das? – Mathematikerin und Praktikerin war ich schon damals keine. Es ist mir letzten Endes aber gelungen, und ihr könnt euch sicher vorstellen, wie ungemein stolz ich war, als der Kuchen dann im Backofen wuchs und wuchs. Und wie schön er war… Ja ja, vielleicht war das damals schon die Vorgeschichte zu Sarah’s Delight.

Wird es euch schon zu nostalgisch? – Pech gehabt, da müsst ihr durch. Ich muss nämlich noch etwas Wichtiges anbringen.
Dieses Rezept widme ich zwei Frauen namens Andrea: der lieben Andrea aus Graz, die mir die Teller und die Platte geschenkt hat, ohne die die Bilder vom Marmorkuchen nicht annähernd so schön geworden wären, und meiner wunderbaren Mama, die auch Andrea heißt, und die mir damals gezeigt hat, wie man einen Marmorkuchen macht, und die mir außerdem die Gugelhupfform geschenkt hat. Mama, du weißt vermutlich nicht mehr, dass du mir das beigebracht hast, aber ich weiß es noch.

Genauso wenig wie ich heute noch dieselbe bin wie vor über zehn Jahren ist auch das Rezept für den Marmorkuchen nicht mehr dasselbe. Wir haben uns beide weiterentwickelt, und zwar zum Guten, wie ich zu behaupten wage. Im Falle des Kuchens: zur Perfektion.

Marmorkuchen
Zutaten
- 200 g weiche Butter
- 180 g Feinkristallzucker
- 1 Pck. Bourbon-Vanillezucker
- abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone
- 5 Eier
- 25 g leichtes Joghurt (1,8 %)
- 1 EL Rum
- 300 g griffiges Weizenmehl
- 1 Pck. Backpulver
- 150 g Zartbitterkuvertüre
- 1 EL fettarme Milch (1,5 %)
- Staubzucker zum Bestreuen
Anleitungen
- Die Kuvertüre grob hacken und über dem Wasserbad schmelzen.
- Den Backofen auf 175° Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Gugelhupfform einfetten und bemehlen.
- Das Mehl mit dem Backpulver vermischen.
- Butter, Zucker, Vanillezucker und Zitronenschale cremig rühren.
- Die Eier nacheinander dazugeben und jedes Mal kräftig aufschlagen. Nach dem letzten Ei sollte die Masse sehr cremig und luftig sein.
- Joghurt und Rum einrühren.
- Das Mehl dazugeben und kurz unterrühren.
- Die Hälfte der Masse in eine andere Schüssel geben und die Kuvertüre sowie 1 EL Milch einrühren.
- Abwechselnd hellen und dunklen Teig in die Form füllen. Am Ende mit einem Löffelstiel ein Wellenmuster durch den Teig ziehen.
- Den Kuchen 45-50 Minuten backen (Stäbchenprobe machen).
- Aus dem Ofen nehmen und in der Form vollständig auskühlen lassen. Dann stürzen und mit Staubzucker bestreuen.
Notizen
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