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Beste Hafermilch selber machen (Der ultimative Guide)

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Direkt zum Rezept

Hafermilch selber machen: Mit diesem Rezept kannst du Hafermilch ohne zugesetzten Zucker ganz einfach zu Hause herstellen. Der vegane Haferdrink ist eine gesunde Alternative zu Kuhmilch, lässt sich aufschäumen und schmeckt wie aus dem Supermarkt.

Karaffe und Glas mit Hafermilch.

Erinnerst du dich an die Zeit, als es im Supermarkt nur Sojamilch als pflanzliche Milchalternative gab?

Nun, das hat sich geändert. Nichts gegen Sojamilch (ich mag sie), aber spätestens seit Oatly ist meiner Wahrnehmung nach die Hafermilch auf dem Vormarsch.

Sogar traditionelle Molkereien bieten neben Kuhmilch ihren eigenen Haferdrink an und in fast jedem Café kannst du heute Cappuccino mit Hafermilch bestellen.

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt: Wie wird Hafermilch hergestellt? Ist Hafermilch gesund? Wofür kann man Hafermilch verwenden?

Die Antworten auf diese Fragen und noch viel mehr warten in diesem Blogbeitrag auf dich. 

Du erfährst, worauf es bei gutem Haferdrink ankommt, wie du Hafermilch selber machen kannst und worauf  du dabei achten solltest. 

Aber beginnen wir mit einer grundsätzlichen Frage.

Was ist Hafermilch?

Hafermilch ist eine pflanzliche Milchalternative, die aus gemahlenem Hafer und Wasser hergestellt wird. Oft enthält sie auch zugesetzten Zucker oder andere Süßungsmittel. Für Menschen mit Laktoseintoleranz und Veganer ist Haferdrink eine großartige Alternative zu Kuhmilch.

Häufig wird der Milchersatz mit Calcium, Vitamin B12 und Vitamin D angereichert.

Die Getreidemilch aus Hafer-Saat hat einen milden, leicht nussigen Geschmack und kann hinsichtlich Konsistenz sehr nahe an Kuhmilch herankommen.

Erfunden wurde die Hafermilch übrigens schon in den 1990er-Jahren, und zwar von Rickard Öste. Der schwedische Lebensmitteltechnologe experimentierte mit Haferkörnern, um ein Getränk herzustellen, das Kuhmilch möglichst nahe kommt. Es ist ihm gelungen. 

Ist die Bezeichnung “Milch” für Haferdrink verboten?

Nein, die Bezeichnung „Milch“ für Haferdrink ist nicht verboten. Allerdings wird sie von den meisten Herstellern nicht verwendet, um Verwechslungen mit tierischer Milch zu vermeiden und den Verbrauchern eine klare Unterscheidung zu ermöglichen.

Deshalb ist „Haferdrink“ die handelsübliche Bezeichnung für Hafermilch. Es gibt also auch keinen Unterschied zwischen Hafermilch und Haferdrink.

Die EU hat zwar eine Verordnung erlassen, dass sich „Milch“ nur auf das Sekret der Milchdrüsen von Tieren beziehen darf, aber diese Regelung wird nicht streng durchgesetzt. Es gibt viele pflanzliche Alternativen, die weiterhin als „Milch“ bezeichnet werden können.

Und seien wir ehrlich. Du würdest nie im Café sagen: “Ich hätte gerne einen Cappuccino mit Haferdrink!” Die Bezeichnung „Hafermilch“ ist einfach im Sprachgebrauch verankert. 

Wie du wahrscheinlich bemerkt hast, verwende ich in diesem Text beide Bezeichnungen. Aber privat sage ich auch nur “Hafermilch”.

Ok, somit wäre das geklärt. Bevor wir uns der Hafermilch-Herstellung widmen, sehen wir uns an, wie sich der Pflanzendrink auf den Körper auswirken kann. 

Warum Hafermilch eine gesunde Alternative zu Kuhmilch ist 

Im Vergleich zu Kuhmilch ist Hafermilch in einigen Punkten gesünder:

  • Laktosefrei: Menschen mit Laktoseintoleranz können Hafermilch konsumieren, da sie im Gegensatz zu Kuhmilch keine Laktose enthält.
  • Weniger gesättigte Fettsäuren: Haferdrink enthält weniger gesättigte Fettsäuren als Kuhmilch.
  • Ballaststoffe: Haferdrink liefert Ballaststoffe, die als Futter für die guten Darmbakterien dienen. Lösliche Ballaststoffe wie Beta-Glucane können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und die Verdauung zu verbessern.
  • Nährstoffe: Hafermilch hat Inhaltsstoffe wie verschiedene Vitamine und Mineralstoffe (z.B. B-Vitamine, Vitamin D, Calcium, Eisen und Zink), die wichtig für einen gesunden Körper sind.
  • Geringeres Allergierisiko: Hafermilch ist für Allergiker geeignet, da sie kein Casein und keine Laktose enthält, während Kuhmilch häufig Allergien auslöst.

Kuhmilch liefert zwar mehr Protein und Calcium als Hafermilch, aber es gibt hervorragende pflanzliche Quellen dafür, sodass tierische Milch als Protein- und Calcium-Quelle überflüssig ist.

2 Glasflaschen mit selbstgemachter Hafermilch.

Was den meisten anderen Hafermilch-Rezepten fehlt

Auch ich hab mich irgendwann gefragt: „Wie macht man Hafermilch?“

Meine ersten Versuche, Hafermilch selber zu machen, waren frustrierend. 

Ich habe einfach Rezepte aus Kochbüchern und von anderen Blogs ausprobiert. Die meisten hatten nur Haferflocken und Wasser als Zutaten, manchmal noch Datteln für die Süße.

Leider war das Ergebnis immer gleich: grau-braun, schleimig und alles andere als lecker. Welten entfernt von meiner geliebten Hafermilch aus dem Supermarkt!

Also begann ich, zu recherchieren, wie große Hersteller ihre Hafermilch machen, sodass sie eine schöne Farbe, eine angenehme Konsistenz und die charakteristische Süße hat. 

Es war mir ein Rätsel, wie es sein kann, dass eine Hafermilch ohne zugesetzten Zucker trotzdem leicht süß  ist. Außerdem enthält Hafer reichlich Stärke, aber in gekauftem Haferdrink setzen sich unten nicht gefühlt 5 Zentimeter Stärke ab. 

Ich wollte das Geheimnis hinter wirklich guter Hafermilch entdecken: die Zutat oder Technik, die den Unterschied macht. 

Und ich habe es herausgefunden. Das Zauberwort lautet: Enzyme.

Keines der Rezepte, die ich bis dahin ausprobiert hatte, arbeitete mit Enzymen.

Das Geheimnis hinter wirklich guter Hafermilch

Was viele Blogger und Kochbuchautoren anscheinend nicht wissen (liegt ja auch nicht auf der Hand): Wenn man wirklich gute Hafermilch selber machen will, braucht man Enzyme. 

Versetze dich kurz mal zurück in deine Schulzeit und in den Biologieunterricht. Oder lernt man das in Chemie? Wie auch immer, jedenfalls hast du irgendwann in der Schule sicher gehört, was Enzyme überhaupt sind.

Was sind Enzyme?

Enzyme sind spezialisierte Proteine, die als Biokatalysatoren fungieren und chemische Reaktionen in lebenden Organismen beschleunigen oder ermöglichen.

Enzyme sind für nahezu alle Prozesse im menschlichen Körper von entscheidender Bedeutung, wie beispielsweise für die Verdauung von Nahrungsmitteln, die Synthese von Hormonen und die Entgiftung von Schadstoffen.

Enzyme sind hoch spezifisch und können nur eine bestimmte Reaktion katalysieren, da sie sich an das Substrat binden, auf das sie wirken sollen.

Und was bedeutet das jetzt für die Herstellung von Hafermilch?

Bei der Hafermilch-Herstellung sind die Enzyme zuständig für die Fermentation. Durch die Fermentation bekommt der Haferdrink die richtige Konsistenz und den erwünschten Geschmack. Arbeitet man ohne Enzyme, also ohne Fermentation, bekommt man im Prinzip nur eine Art stark verwässerten Haferbrei.

Fermentierte Hafermilch selber machen: Welche Enzyme braucht man und wo gibt es sie zu kaufen?

Für die Herstellung von fermentiertem Haferdrink braucht man 2 Enzymlösungen:

  1. Enzyme zum Abbau der Stärke (Amylasen)
  2. Enzyme für die natürliche Süße (Peptidasen)

Ich selbst verwende die Enzymlösungen von NECTARBAR.* Sie heißen praktischerweise N1 und N2. Es gibt sie einzeln und im Set.* Die Enzyme sind sehr ergiebig und im Kühlschrank bis zu 18 Monate haltbar.

2 Fläschchen mit Enzymlösungen von Nectarbar.

Haferdrink-Fermentation: Was machen die Enzyme genau?

Bevor die Enzyme zum Einsatz kommen, mixt man Hafer mit erhitztem Wasser. Dadurch löst sich die Struktur der Stärke auf und die Zellen des Hafers werden aufgeschlossen.

So gelangt Wasser in die Zwischenräume und lagert sich dort ein. Die Stärke verkleistert und bildet ein Gel. Dadurch bekommt die Hafer-Wasser-Mischung eine zähflüssige Konsistenz.

Nun kann die Haferdrink-Fermentation beginnen. Die Enzyme wirken dabei als Katalysatoren.

Im ersten Schritt der Fermentation wird die Enzymlösung N1 eingesetzt. Sie enthält Amylasen, die die Stärke des Hafers in verschiedene Einheiten aufspalten.

Das heißt, die Bindungen einzelner Stärkeketten untereinander werden aufgelöst. Die Stärke wird abgebaut und dadurch wird der dickflüssige Haferbrei dünnflüssiger.

Im zweiten Schritt der Fermentation fügt man die Enzymlösung N2 hinzu. Diese enthält Peptidasen und baut damit einen Teil der langen Stärke-Ketten in kürzere Zuckerketten um. Diese Zuckerketten sind Mehrfachzucker und durch sie entsteht die angenehme Süße.

Ist diese Hafermilch zuckerfrei?

Vielleicht fragst du dich jetzt: „Moment, ist das dann noch zuckerfreie Hafermilch?“

Ganz streng genommen nicht. Aber ganz streng genommen dürfte man dann auch mit Banane statt raffiniertem Zucker gesüßte Rezepte nicht zuckerfrei nennen. Ich denke, du ahnst schon, worauf ich hinaus will.

Es geht um den zugesetzten Zucker. Es ist durchaus Zucker in meiner Hafermilch, aber nicht, weil ich raffinierten Zucker hinzufüge, sondern weil Hafer von Natur aus Zucker enthält. Mithilfe der Enzymlösung N2 kann man sehr vereinfacht gesagt darauf zugreifen.

Die Süße von selbstgemachter Hafermilch ist also die natürliche Süße des Hafers.

Deshalb kann man meinen DIY-Haferdrink als ungesüßte Hafermilch oder eben Hafermilch ohne Zucker bezeichnen.

Hafermilch selber machen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Du weißt jetzt, dass du unbedingt Enzyme brauchst, wenn du GUTE Hafermilch selber machen möchtest. Nun gehe ich genauer auf die anderen Zutaten und Materialien ein und erkläre dir Schritt für Schritt die Zubereitung.

Das Rezept mit allen Details findest du auch unten am Ende des Blobeitrags zum Ausdrucken!

Zutaten für selbstgemachte Hafermilch ohne Zucker.

Zutaten für Hafermilch

  • Haferflocken: Am besten sind zarte bzw. feine Bio-Haferflocken. Ich habe festgestellt, dass sich die Qualität der Haferflocken auf den Geschmack des Haferdrinks auswirkt – Überraschung! 😉 Deshalb lohnt es sich, bei den Haferflocken auf Bio-Qualität zu achten.
  • Wasser: Ich verwende ganz gewöhnliches Leitungswasser.
  • Salz: Ich schwöre immer und überall auf die gute Prise Salz, auch bei der Hafermilch.
  • Cashewkerne: Die Cashews machen den Haferdrink cremiger und er lässt sich dadurch auch besser aufschäumen. Alternativ kannst du 2 TL neutrales Pflanzenöl (z.B. Rapsöl) verwenden. Du kannst die Cashewkerne auch ersatzlos weglassen.
  • Enzyme: Ich verwende die Enzymlösungen von NECTARBAR und empfehle dir, das auch zu tun. Mit anderen Herstellern habe ich keine Erfahrung.
Küchenthermometer und Filterbeutel zum Hafermilch selber machen.

Ausrüstung

  • Hochleistungsmixer: Im Mixer werden die Haferflocken fein zerkleinert. Theoretisch könntest du den Haferdrink auch im Topf zubereiten. Auch das habe ich getestet und kann es absolut nicht empfehlen. Falls du einen Produkt-Tipp brauchst: Ich verwende diesen Hochleistungsmixer*. Wenn du keinen zur Verfügung hast und dir auch keinen zulegen möchtest, rate ich dir, Hafermilch nicht selber zu machen, sondern zu kaufen.
  • Küchenthermometer: Das Wasser muss auf 70 Grad erhitzt werden. Die sicherste Methode zur Überprüfung der Temperatur ist ein Küchenthermometer. Alternativ kannst du kochendes Wasser mit Wasser auf Raumtemperatur mixen, um ebenfalls ungefähr 70 Grad zu erhalten (Details dazu im Rezept). Ehrlich empfehlen kann ich das nicht. Meine Ergebnisse waren bisher immer deutlich besser, wenn ich die Temperatur genau nachgemessen habe. Das ist genau null Aufwand.
  • Filterbeutel: Nach der Fermentation wird der Haferdrink abgeseiht und durch einen Beutel gefiltert. Ich empfehle dafür die hochwertigen Filterbeutel aus Leinen*, die NECTARBAR speziell für Haferdrink anbietet. Es gibt sie sogar in verschiedenen Größen. Warum das Material so wichtig ist, erfährst du weiter unten bei den Tipps und Tricks.
  • Glasflasche: Zur Aufbewahrung deiner selbstgemachten Hafermilch verwendest du am besten eine Glasflasche mit Bügelverschluss. Solche Flaschen gibt es zum Beispiel im Baumarkt, in DIY-Geschäften und in der Einkoch-Saison im Spätsommer auch im Supermarkt.
  • Trichter: Ein Trichter erleichtert das Abfüllen des Haferdrinks in die Glasflasche. Wenn du das auch ohne Trichter hinkriegst, ohne dabei zu kleckern, fühle dich von mir bewundert. 😉

Herstellung von Hafermilch – So geht’s!

Mein Rezept ergibt 1 Liter Haferdrink. Wenn der Mixbehälter deines Hochleistungsmixers groß genug ist, kannst du auch gleich 2 Liter herstellen.

Hinweis: Mein Mixbehälter fasst zwar 2 Liter Flüssigkeit, aber durch die Haferflocken und die Fermentation wurde es sehr, sehr knapp, als ich 2 Liter Haferdrink machen wollte. Also überlege dir gegebenenfalls, ob du nicht lieber bei 1 Liter bleibst, um eine Hafermilch-Überschwemmung in deiner Küche zu verhindern.

Schritt 1: Haferflocken mit Wasser mixen

Gib 100 g zarte Haferflocken in den Mixbehälter deines Hochleistungsmixers.

Fülle 1 Liter Wasser in einen Topf und erhitze es auf 70 Grad Celsius. Prüfe die Temperatur mit einem Küchenthermometer!

Alternative: Wenn du kein Thermometer hast, mische 700 ml kochendes Wasser mit 300 ml zimmerwarmem Wasser.

Wichtig: Mach dir bitte wirklich die (nicht besonders große) Mühe, das Wasser auf die richtige Temperatur zu bringen. Für eine funktionierende Haferdrink-Fermentation ist dieser Schritt entscheidend!

Gib nun das Wasser zu den Haferflocken in den Mixbehälter. Füge eine Prise Salz hinzu und mixe für 40 Sekunden auf höchster Stufe.

Schritt 2: Enzym N1 einwirken lassen (Teil 1 der Fermentation)

Füge 2 Tropfen der Enzymlösung N1 hinzu und mixe für 5 Sekunden auf mittlerer Stufe.

Lasse N1 bei geschlossenem Deckel 30 Minuten einwirken.

Zur Erinnerung: An diesem Punkt beginnt die Fermentation. Die Stärke im Hafer wird abgebaut.

Hand hält eine Pipette und tropft Enzymlösung in ein Schälchen.

Schritt 3: Enzym N2 einwirken lassen (Teil 2 der Fermentation)

Füge nun 4 Tropfen der Enzymlösung N2 und die Cashewkerne hinzu. Mixe für 10 Sekunden auf höchster Stufe.

Lasse N2 bei geschlossenem Deckel 1 Stunde einwirken.

Zur Erinnerung: Im zweiten Teil der Fermentation werden lange Stärkeketten zu kürzeren Zuckerketten umgewandelt und dadurch wird deine Hafermilch süß. Also let the magic happen! 🙂

Hinweis: Durch Dosierung und/oder Einwirkzeit kannst du die Süße des Haferdrinks beeinflussen. Mehr N2 oder eine längere Einwirkzeit machen die Hafermilch süßer. Weniger N2 oder kürzeres Einwirken machen sie entsprechend weniger süß.

Mixe den Haferdrink nach der Einwirkzeit nochmal für 10 Sekunden auf mittlerer Stufe.

Schritt 4: Hafermilch abfiltern

Gib den ausgespülten Filterbeutel in eine große Schüssel oder einen Messbecher mit mindestens 1 Liter Fassungsvermögen.

Gieße das Mixgut hinein, ziehe den Beutel zu und seihe die Hafermilch ab. Drücke den Beutel vorsichtig aus und pass auf, dass du dich nicht verbrennst.

Nimm die Filterrückstände (Hafer-Trester) aus dem Beutel und verwende sie für Porridge oder Haferkekse weiter.

Schritt 5: Haltbar machen

Gieße die Hafermilch in einen Topf gießen und koche sie kurz auf. Wenn du dir extra ein Küchenthermometer besorgt hast, kannst du auch hier gerne nachmessen und deinen Haferdrink auf 90-95 Grad Celsius erhitzen.

Durch das Erhitzen verlängert sich die Haltbarkeit von 2-3 Tagen auf 1-2 Wochen.

Schritt 6: Hafermilch abfüllen

Fülle den Haferdrink in eine saubere Glasflasche und verschließe sie.

Lasse die Hafermilch auskühlen und stelle die Flasche anschließend in den Kühlschrank.

Selbstgemachte Hafermilch wird von einem Krug in ein Glas gegossen.

Tipps und Tricks für die Herstellung von perfekter Hafermilch

Wie du sicher merkst, ist meine Anleitung schon sehr genau. Ich habe noch ein paar weitere Tipps für dich vorbereitet, damit du wirklich die beste Hafermilch selber machen kannst.

Tipp 1: Verhältnis von Haferflocken zu Wasser

Mit dem Verhältnis von Haferflocken zu Wasser kannst du Konsistenz und Intensität der Hafermilch beeinflussen.

  • mehr Haferflocken/weniger Wasser = Hafermilch wird sämiger und „dicker“
  • weniger Haferflocken/mehr Wasser = Haferdrink wird dünnflüssiger

Experimentiere mit dem Verhältnis, bist du für dich die beste Variante gefunden hast. Das ist Geschmacksache.

Auf diese Weise kannst du übrigens auch Hafersahne machen. Dafür musst du die Wassermenge deutlich reduzieren. Hinweis: Dieser pflanzliche Sahneersatz eignet sich gut zum Kochen, lässt sich aber nicht aufschlagen.

Tipp 2: Filtermethoden

Überspringe bitte auf keinen Fall das Abfiltern des Haferdrinks! Nur dadurch trennst du den Trester von der Hafermilch und verhinderst Ablagerungen am Flaschenboden.

Vorsichtiges Abgießen der Hafermilch, um den Trester um Mixbehälter zu lassen, funktioniert nicht.

Du solltest dich auf jeden Fall einer der folgenden 2 Filtermethoden bedienen:

Filterbeutel

Wie oben bereits erwähnt, filtere ich meinen Haferdrink mit einem Filterbeutel. Wichtig ist, dass du einen Filterbeutel aus Leinen verwendest. Ansonsten kann es sein, dass Plastikbestandteile in deinen Haferdrink gelangen.

Ich hatte bisher einen Nussmilchbeutel aus einem anderen Material, habe aber erfahren, dass Filterbeutel aus Hanf oder Nylon häufig Plastik enthalten und meist in China hergestellt werden. Wenn du deine Hafermilch dort durchfilterst, nimmt sie winzige Plastikpartikel aus dem Beutel auf.

Passiertuch/Seihtuch

Eine gute Alternative zum Filterbeutel ist das Passiertuch, auch Seihtuch oder Presstuch genannt. Damit lassen sich auch größere Mengen Haferdrink leicht und schnell abseihen. Du kannst es auch für Fruchtsäfte und Sirup verwenden.

Auch mein Passiertuch ist von NECTARBAR. Dort gibt es Passiertücher aus Leinen in 2 Varianten:

  • Seihtuch 65 x 65 cm*: hergestellt in Deutschland
  • Seihtuch 70 x 70 cm*: Dieses hochwertige Seihtuch wird von der Weberei Vieböck in Helfenberg (Oberösterreich) hergestellt – da, wo ich herkomme. 🙂 Damit kann man pro Durchgang 4 Liter filtern.

Tipp 3: Aufbewahrung von selbstgemachter Hafermilch

Damit du lange was von deiner selbstgemachten Hafermilch hast und sie nicht schlecht wird, solltest du auf die richtige Lagerung achten.

Die richtige Lagerung

Wie besprochen füllst du deinen Haferdrink nach der schonenden Erhitzung am besten in eine Glasflasche mit Bügelverschluss. Diese verschließt du umgehend und lässt die Hafermilch beim Zimmertemperatur auskühlen.

Die Hafermilch muss anschließend unbedingt im Kühlschrank gelagert werden! Ich betone das so, weil gekaufte Hafermilch vor dem Öffnen häufig ja nicht gekühlt werden muss.

Wie lange hält sich selbstgemachter Haferdrink?

Wenn du deinen Haferdrink wie im Rezept beschrieben nach der Herstellung auf 90-95 Grad Celsius erhitzt hast, hält er sich laut Angaben von NECTARBAR im Kühlschrank 1-2 Wochen oder sogar länger.

Ohne Erhitzen ist die Hafermilch nur 2 bis 3 Tage haltbar. Es lohnt sich also auf jeden Fall, diesen letzten Schritt im Sinne der Haltbarkeit noch zu machen.

Meine Erfahrungen: Bisher habe ich meinen selbstgemachten Haferdrink nur maximal eine Woche aufbewahrt, weil er dann einfach aufgebraucht war. Deshalb kann ich noch nichts dazu sagen, wie er nach 2 Wochen Lagerung schmeckt.

Hygiene beim Abfüllen

WICHTIG: Um Haltbarkeit und konstanten Geschmack zu gewährleisten, ist besonders auf die Hygiene beim Abfüllen zu achten! Das heißt, du willst Keime und Bakterien von deiner Hafermilch fern halten.

Beachte dafür folgende Punkte:

  • Die Glasflasche muss sehr sauber sein, am besten sogar steril.
  • Den Rand der Flasche nicht anfassen und den Deckel nur mit sauberen Fingern!
  • Die Flasche nach dem Einfüllen der heißen Hafermilch sofort sorgfältig verschließen, damit ein Vakuum entstehen kann.

Solltest du das Gefühl haben, dass dein Haferdrink schlecht wird oder sich der Geschmack verändert, findest du hier bei NECTARBAR* Tipps, wie sich das vermeiden lässt, und weitere ausführliche Infos zum Thema Haltbarkeit.

2 Fläschchen mit Enzymlösungen von Nectarbar.

Wofür kannst du Hafermilch verwenden?

Freu dich, denn deine selbstgemachte Hafermilch ohne zugesetzten Zucker ist in der Küche universell einsetzbar! Hier kommen einige Ideen und Rezepte mit Hafermilch für dich.

Frühstücksideen

Vor allem am Morgen kommt bei vielen Menschen Kuhmilch auf den Tisch. Die kannst du komplett durch Hafermilch ersetzen. Auch wenn in einem Rezept etwa Sojamilch oder Mandelmilch steht, kannst du stattdessen immer Hafermilch verwenden.

Lässt sich Hafermilch aufschäumen?

Ja, richtig gemachte Hafermilch schäumt sogar besser als alle anderen Pflanzendrinks. Du kannst das einfach mit deinem gewohnten Milchaufschäumer machen.

Ich habe nur so einen kleinen elektrischen Milchaufschäumer, mit dem man die Milch direkt im Topf aufschäumt. Sogar damit schäumt sie perfekt. Dieses Rezept hat das Zeug zur Barista Hafermilch, würde ich sagen. 😉

Mein Hafermilch-Rezept enthält Cashewkerne. Die sorgen dafür, dass der Drink cremig wird und sich gut aufschäumen lässt.

Wenn dir der Haferdrink dennoch nicht genug schäumt, kannst du bei der nächsten Herstellung mehr Cashewkerne oder neutrales Pflanzenöl hinzufügen.

Backen mit Hafermilch

Auch beim Backen kannst du in den allermeisten Fällen die Kuhmilch oder einen anderen Pflanzendrink durch Hafermilch ersetzen. Mit ihrem leicht süßen Geschmack eignet sie sich sogar sehr gut zum Backen.

Für diese Rezepte zum Beispiel kannst du problemlos auch Hafermilch verwenden:

Hafermilch zum Kochen

Wenn in Kochrezepten Kuhmilch zum Einsatz kommt, kannst du genauso gut Hafermilch zum Kochen verwenden. Man kann damit zum Beispiel sehr gut Saucen machen, aber auch für alles andere ist sie gut geeignet.

Weitere Ideen für dich

  • Grießbrei mit Hafermilch
  • Milchreis mit Hafermilch
  • Pudding mit Hafermilch: Vor allem Vanillepudding mit Hafermilch schmeckt köstlich.
  • Eiskaffee mit Hafermilch
  • Matcha mit Hafermilch

Ist Hafermilch glutenfrei?

Hafer ist von Natur aus ein glutenfreies Getreide. Da er aber oft in der Nähe von Weizen oder Dinkel angebaut und mit denselben Maschinen verarbeitet wird, ist er häufig mit Gluten kontaminiert.

Das heißt, nicht jede gekaufte Hafermilch ist glutenfrei. Dasselbe gilt für Haferflocken. Glutenfreie Hafermilch muss aus glutenfreien Haferflocken hergestellt werden. Wenn du kein Gluten verträgst, kaufe einfach glutenfreie Haferflocken und stelle daraus deine eigene Hafermilch her.

Dann ist Hafermilch glutenfrei und du kannst sie beruhigt konsumieren.

Wirkt Hafermilch entzündungsfördernd?

Ganz klar NEIN! Leider taucht im Netz immer wieder der Mythos auf, Hafermilch sei entzündungsfördernd. Das ist schlichtweg falsch.

Casein (Milcheiweiß) ist entzündungsfördernd. Hafermilch ist aber ein pflanzliches Produkt und enthält daher kein Casein! Kuhmilch hingegen enthält natürlich Milcheiweiß und andere Substanzen, die Entzündungen hervorrufen können.

Deshalb kann man ganz klar sagen: Nicht Hafermilch ist entzündungsfördernd, sondern Kuhmilch und andere Milchprodukte!

Hafermilch ist im Gegenteil sogar entzündungshemmend, denn sie enthält den Mineralstoff Zink. Zink ist ein Antioxidans und Antioxidantien wirken im menschlichen Körper entzündungshemmend.

Daher ist Hafermilch bei Akne eine großartige Alternative zu Kuhmilch. Der Verzicht auf Milchprodukte kann Akne lindern und das Zink im Haferdrink unterstützt die Haut.

Also wenn du irgendwo mal gehört hast, dass Hafermilch ungesund sei: Forget it! Stimmt nicht.

Hafermilch selber machen mit Enzymen.

Vorteile von selbstgemachter Hafermilch gegenüber gekaufter Hafermilch

Wie so oft gilt auch bei Haferdrink: Selbstgemacht ist am besten, und zwar in jeder Hinsicht!

Frische und Reinheit

Frischer als direkt aus dem Mixer bei dir zu Hause kann die Hafermilch gar nicht sein. Außerdem weißt du bei selbstgemachtem Haferdrink genau, was drin ist, und vermeidest so unnötige Zusatzstoffe.

Kostenersparnis: Hafermilch-Preis im Vergleich

Selbstgemachte Hafermilch ist viel günstiger als gekaufte. 1 Liter Hafermilch aus dem Supermarkt kostet je nach Hersteller im Schnitt 2,40 € (eigene Berechnung).

1 Liter selbstgemachter Haferdrink nach meinem Rezept kostet hingegen nur 0,72 €. Da sind sogar die Enzyme mit eingerechnet!

Tabelle mit Preiskalkulationen zum Vergleich von selbstgemachter und gekaufter Hafermilch.
Preiskalkulation selbstgemachte vs. gekaufte Hafermilch (Stand: 17.03.2023)

Nachhaltigkeit

Hafermilch selber machen hilft Müll sparen. Stell dir vor, du hast die ganzen Tetra Paks von gekaufter Hafermilch nicht mehr! Da kommt schon einiges zusammen.

Deinen selbstgemachten Haferdrink kannst du dagegen jahrelang in dieselben ein bis zwei Glasflaschen füllen. Du tust damit also auch der Umwelt und dem Klima etwas Gutes.

Tierwohl

Molkereien zeigen auf Werbeplakaten gerne „glückliche“ Kühe. Die Realität sieht leider anders aus. Milchkühe werden ihr Leben lang ausgebeutet, unzählige Male künstlich befruchtet und gequält, um letztendlich getötet zu werden, sobald ihre Körper keine Milch mehr produzieren können.

Milchproduktion ist genauso grausam wie Fleischproduktion. Deshalb habe ich mich nach mehr als 10 Jahren als Vegetarierin 2021 entschieden, den Schritt in die vegane Lebensweise zu machen, und es war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.

Hafermilch ist zu 100% frei von Tierleid!

Pinterest-Grafik mit der Aufschrift "Beste Hafermilch wie aus dem Supermarkt".

Warum sich Hafermilch selber machen lohnt und wie einfach es wirklich ist

Das waren jetzt eine Menge Infos, oder?

Fazit: Hafermilch selber machen lohnt sich, weil es günstiger und nachhaltiger ist als sie zu kaufen, weil Hafermilch gesünder ist als Kuhmilch und kein Tierleid unterstützt.

Hafermilch selber machen ist außerdem sehr einfach. Für mein Hafermilch-Rezept brauchst du nur Haferflocken, Wasser, Salz, Cashewkerne und Enzyme.

Die Herstellung ist mit wenig Aufwand verbunden und lässt sich immer gut nebenbei machen, wenn du beispielsweise gerade kochst.

Ich schätze, damit bist du startklar und kannst die beste Hafermilch selber machen, die wirklich wie aus dem Supermarkt schmeckt.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Beste Hafermilch selber machen.

Beste Hafermilch selber machen (wie aus dem Supermarkt)

Von: Sarah Helmanseder
Hafermilch selber machen: Mit diesem Rezept kannst du Hafermilch ohne Zucker ganz einfach zu Hause selber machen. Der vegane Haferdrink ist eine gesunde Alternative zu Kuhmilch, lässt sich aufschäumen und schmeckt wie aus dem Supermarkt.
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Arbeitszeit 10 Minuten
Fermentation 1 Stunde 30 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 40 Minuten
Gericht Grundrezept
Küche Europa
Portionen 1 Liter Hafermilch
Kalorien 43 kcal

Kochutensilien

Zutaten
  

Anleitungen
 

Disclaimer

  • WICHTIG: Die Herstellung von Hafermilch ist an sich einfach. Sie erfordert aber etwas Übung, große Genauigkeit und es gibt einige Punkte zu beachten, um einen konstanten Geschmack und adäquate Haltbarkeit zu gewährleisten. Lese daher bitte unbedingt den Blogbeitrag oben durch, bevor du zum ersten Mal Haferdrink selber machst!
  • Also, hast du alle Infos, Tipps und Anleitungen oben gelesen? Nein? – Dann nochmal zurück und mach das. 🙂 Hast du? – Gut, weiter geht's.

Vorbereitung: Haferflocken mit Wasser mixen

  • Haferflocken in den Mixbehälter des Hochleistungsmixers geben.
  • Wasser in einem Topf auf 70 Grad Celsius erhitzen. Prüfe die Temperatur mit einem Küchenthermometer!
    Wenn du kein Thermometer hast, mische 700 ml kochendes Wasser mit 300 ml zimmerwarmem Wasser. Die Messung der Temperatur ist aber genauer und daher zu bevorzugen.
  • Wasser zu den Haferflocken geben, Salz hinzufügen und auf höchster Stufe 40 Sekunden mixen.

Teil 1 der Fermentation: Enzymlösung N1 einwirken lassen

  • 2 Tropfen der Enzymlösung N1 hinzufügen und auf mittlerer Stufe 5 Sekunden mixen.
  • N1 bei geschlossenem Deckel 30 Minuten einwirken lassen.

Teil 2 der Fermentation: Enzymlösung N2 einwirken lassen

  • 4 Tropfen der Enzymlösung N2 und die Cashewkerne hinzufügen und auf höchster Stufe 10 Sekunden mixen.
  • N2 bei geschlossenem Deckel 1 Stunde einwirken lassen.
  • Nach der Einwirkzeit nochmal 10 Sekunden auf mittlerer Stufe mixen.

Haferdrink abfiltern

  • Den ausgespülten Filterbeutel in eine große Schüssel oder einen Messbecher mit mindestens 1 Liter Fassungsvermögen geben. Das Mixgut hineingießen, den Filterbeutel zuziehen und die Hafermilch abseihen. Den Beutel vorsichtig ausdrücken.
  • Die Filterrückstände (Hafer-Trester) aus dem Beutel nehmen und beispielsweise für Porridge oder Haferkekse weiterverwenden.

Haltbar machen

  • Die Hafermilch in einen Topf gießen und kurz aufkochen. Durch das Erhitzen erhöht sich ihre Haltbarkeit von 2-3 Tagen auf 1-2 Wochen.

Hafermilch abfüllen

  • Die heiße Hafermilch in eine saubere Glasflasche füllen und verschließen.
  • Auskühlen lassen und dann in den Kühlschrank stellen.

Notizen

  • Haferflocken: Zarte (feinblättrige) Haferflocken eignen sich am besten. Grobe Haferflocken empfehle ich dir für dieses Rezept nicht. Für glutenfreien Haferdrink verwendest du einfach glutenfreie Haferflocken. 
  • Cashewkerne: Die Cashewkerne machen die Hafermilch cremig und sorgen dafür, dass sie sich aufschäumen lässt. Solltest du keine haben, kannst du sie weglassen.
  • Enzyme: Die Enzymlösung N1* von NECTARBAR bewirkt den Abbau der Stärke im Hafer. Dadurch wird die Hafermilch nicht schleimig und hat einen natürlichen Geschmack. Durch die Enzymlösung N2* kommt es zur Fermentation der Stärke und dadurch entsteht natürliche Süße. Wegen dieses Enzyms ist auch gekaufte Hafermilch süß. Durch höhere Dosierung oder längere Einwirkzeit von N2 lässt sich die Süße verstärken. Ich verwende die Enzyme von NECTARBAR*. Dort findest du auch hochwertige Filterbeutel* aus Leinen, speziell für Hafermilch.
  • WICHTIG: Bereite die Hafermilch nach meinem Rezept nicht ohne Enzyme und Filterbeutel zu! Die Milch wird sonst einfach nicht gut. 
  • Nährwerte: Die angegebenen Nährwerte beziehen sich auf 100 ml Hafermilch.
  • Lese unbedingt den Blogbeitrag oben, bevor du die Hafermilch zubereitest. Du findest dort hilfreiche Informationen und Tipps zum Rezept.
  • Solltest du das Gefühl haben, dass dein Haferdrink schlecht wird oder sich der Geschmack verändert, findest du hier bei NECTARBAR* Tipps, wie sich das vermeiden lässt, und weitere ausführliche Infos zum Thema Haltbarkeit.

Nährwerte

Calories: 43kcalCarbohydrates: 6gProtein: 2gFat: 1gMonounsaturated Fat: 1gPotassium: 45mgFiber: 1gCalcium: 2mg
Schlagwörter Haferflocken, Vegan, Zuckerfrei
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Weitere passende Rezept-Ideen für dich

FAQ

Hier findest du eine Sammlung häufiger Fragen zum Thema Hafermilch.

Fragen zur Herstellung und Verwendung

Warum braucht man für Hafermilch Enzyme?

Bei der Herstellung von Hafermilch übernehmen Enzyme (Amylasen und Peptidasen) den Abbau der Stärke und den Umbau von Stärkeketten in Zuckerketten. Dadurch bekommt der Haferdrink eine schöne Konsistenz und eine angenehme natürliche Süße. Hafermilch ohne Enzyme wird schleimig und nicht wirklich lecker.

Kann man Hafermilch aufschäumen?

Ja, sogar hervorragend! Von allen Pflanzenmilch-Sorten schäumt Hafermilch am besten. Vor allem die Barista Haferdrinks von Oatly und Alpro lassen sich großartig aufschäumen. Auch mit meiner selbstgemachten Hafermilch funktioniert es gut.

Kann man mit Hafermilch kochen?

Ja, alle Kochrezepte mit Kuhmilch kannst du auch mit Hafermilch zubereiten. Man kann Hafermilch erhitzen und für so ziemlich alle Rezepte verwenden.

Joghurt aus Hafermilch machen – geht das?

Ja, mit entsprechenden Starterkulturen kann man aus selbstgemachter Hafermilch Haferjoghurt herstellen.

Gesundheitliche Fragen und Hafermilch-Inhaltstoffe

Ist Hafermilch basisch?

Ja, im Gegensatz zu Kuhmilch ist Haferdrink basisch.

Ist Hafermilch glutenfrei?

Hafer ist von Natur aus ein glutenfreies Getreide, aber häufig mit Gluten kontaminiert. Deshalb ist nicht jede Hafermilch glutenfrei. Wenn sie es ist, steht das auf der Packung. Eine Unverträglichkeit gegen Hafermilch kannst du also haben, wenn du kein Gluten verträgst. Am besten machst du einfach deinen eigenen Haferdrink aus glutenfreien Haferflocken.

Ist Hafermilch gesünder als Kuhmilch?

Ja, Hafermilch ist eine gesündere Alternative zu Kuhmilch. Als pflanzliches Produkt ist sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen, liefert wertvolle Ballaststoffe, die den Darm unterstützen können, ist fettarm und frei von Cholesterin. Außerdem kann sie durch das Antioxidans Zink entzündungshemmend wirken. Kuhmilch hingegen enthält Milcheiweiß (Casein), das Entzündungen fördert. Die Antwort auf die Frage „Hafermilch oder Kuhmilch?“ lautet also eindeutig: Hafermilch.

Ist Hafermilch gesund für den Darm?

Ja, denn Hafer ist reich an Ballaststoffen und diese sind das Futter für die Darmbakterien. Wie auch andere pflanzliche Lebensmittel kann sich Hafer daher förderlich auf die Verdauung auswirken.

Zählt Hafermilch zu den Milchprodukten?

Nein, Haferdrink ist ein rein pflanzliches Produkt ohne tierische Inhaltsstoffe.

Ist Hafermilch laktosefrei?

Ja, als pflanzliches Produkt enthält Haferdrink keine Laktose.

Enthält Hafermilch Calcium?

Meine selbstgemachte Hafermilch enthält 2 mg Calcium pro 100 ml. Das ist im Vergleich zu Kuhmilch (120 mg pro 100 ml!) natürlich sehr wenig. Gekaufte Hafermilch hat hier den Vorteil, dass sie häufig mit Calcium angereichert ist. Das Calcium in Hafermilch aus dem Supermarkt stammt in der Regel von der Alge Lithothamnium Calcareum.

Liefert Hafermilch Eiweiß?

Ja, aber nicht viel. Die Hafermilch nach meinem Rezept enthält 2 g Protein pro 100 ml.

Ist Kaffee mit Hafermilch gesund?

Kaffee mit Hafermilch ist gesünder als mit Kuhmilch, da Haferdrink gesünder ist als Kuhmilch. Mehr Infos zu den gesundheitlichen Vorteilen von Hafermilch findest du oben im Blogbeitrag!

Fragen zum Geschmack und Vergleich mit anderen Pflanzendrinks

Welche Hafermilch ist die beste?

Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich finde selbstgemachte Hafermilch sehr lecker. Auch hinsichtlich Kosten, Nachhaltigkeit und Tierwohl ist es sinnvoll, Hafermilch selber zu machen. Wenn es um gekaufte Hafermilch geht, sind meine Favoriten die Oatly Barista und die Alpro Barista. Auch die Provamel Hafermilch ist lecker.

Soja- oder Hafermilch?

Sojamilch hat einen starken Eigengeschmack, weshalb viele sie nicht mögen. Vor allem im Kaffee ist sie im Gegensatz zu Hafermilch nicht sehr empfehlenswert. Hafermilch schmeckt viel neutraler. Mit ca. 50 Kalorien pro 100 ml schneiden beide Pflanzendrinks ähnlich ab. Sojamilch enthält etwas mehr Protein (ca. 3 g pro 100 ml) als Hafermilch (2 g pro 100 ml mit meinem Rezept). Zum Backen und Kochen eignen sich beide gleichermaßen.

Hafermilch oder Mandelmilch

Wenn es ums Kaloriensparen geht, hat Mandelmilch die Nase ganz klar vorne. Geschmacklich ist Hafermilch meiner Meinung nach aber viel besser. Mandelmilch im Kaffee schmeckt gar nicht gut und auch zum Kochen würde ich sie nicht empfehlen, beim Backen nur eingeschränkt. Letztendlich ist es natürlich eine Frage der persönlichen Vorlieben. Ich bin ganz klar Team Hafermilch.

Fragen zur Haltbarkeit von Hafermilch

Kann Hafermilch schlecht werden?

Ja, das kann sie. Allerdings hält sie sich in der Regel länger als Kuhmilch. Wenn du Hafermilch selber machst, beachte meine Tipps zu Lagerung und Haltbarkeit oben im Beitrag!

Kann man Hafermilch einfrieren?

Nein, das würde ich dir nicht empfehlen.

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Bewertung




Nina

Friday 24th of November 2023

Hallo Sarah, vielen Dank für das Teilen Deines Rezeptes. Ich werde es ausprobieren, sobald ich die Enzyme erhalten habe. Kann man statt Haferflocken auch einfach Haferkörner nehmen? Hast Du das ausprobiert? Wenn ja, wie waren Deine Efahrungen?

Vielen Dank und schöne Grüße aus Regensburg Nina

Sarah

Friday 24th of November 2023

Hallo Nina, mit ganzen Haferkörnern würde ich es nicht machen. Der Unterschied zu zarten Haferflocken, wie ich sie im Rezept verwende, ist einfach zu groß. Um cremige Hafermilch zu erhalten, muss sich der Hafer stark aufweichen. Ich habe das nicht ausprobiert, aber ich denke, das würde bei Körnern nicht annähernd genug funktionieren.

Liebe Grüße Sarah

Stefan

Tuesday 15th of August 2023

Hallo, Die Süsse wird von N1, der Amylase verursacht. Sie zerknabbert die Stärke zu Zucker.

N2 zerknabbert die unlöslichen Eiweiße in kleinere Stücke. Dadurch sinken sie nicht mehr ab und verbessern das Aufschäumen.

Kannst Du auch nachlesen: https://www.nectarbar.de/haferdrink-getreidemilch-rezept/

Sarah

Wednesday 16th of August 2023

Hallo Stefan,

danke für deinen Hinweis! Dennoch steht sogar auf dem Fläschchen von N2 "für die natürliche Süße". Und im Haferdrink-DIY-Rezept von NECTARBAR, das in Papierform mit den Enzymen geliefert wird, steht zu N2 Folgendes: "Die Enzyme Amylasen und Peptidasen wandeln die Stärke in leicht abbaubare Kohlenhydrate um. Dadurch entsteht die gewohnte Süße." Zudem: "Mehr Süße erhältst du durch höhere Dosierung oder längerer Einwirkzeit von N2."

Dementsprechend habe ich mich in meinem Blogbeitrag selbstverständlich an den Ausführungen von NECTARBAR orientiert.

LG Sarah

Andreas

Wednesday 26th of July 2023

Hallo Sarah!

Danke für die ausführliche Beschreibung!

Bei welcher Temperatur lässt du N1 & N2 einwirken?

Lässt du die Temperatur konstant oder lässt du sie einfach ab der Einwirkzeit (N1 bei 70°) auskühlen? (So wie von Nectarbar beschrieben eigentlich)

Ich habe selber die Enzyme von Nectarbar und bin mit der Süße leider noch unzufrieden. Werde es nach deinem Rezept probieren.

Bin auch aus OÖ und würde dich gerne um Rat bitten, sollte es wieder nicht süßlich sein.

Lg Andreas

Andreas

Thursday 27th of July 2023

@Sarah, ich werde es heute probieren.

Welche Haferflocken nimmst du?

Werde heute mal die Alnatura Feinblatt verwenden.

Sarah

Thursday 27th of July 2023

Hallo Andreas,

wie schön, einen Oberösterreicher hier auf dem Blog zu sehen. :)

Ich verwende am Anfang 70 Grad heißes Wasser, erhitze es während der Einwirkzeit aber nicht noch einmal, sondern lasse die Mischung einfach in meinem Mixbehälter (mit Deckel drauf). Demnach kühlt die Flüssigkeit dabei leicht ab. Ich mache das also tatsächlich genauso wie NECTARBAR.

Wegen der Süße habe ich viel mit der Dosierung und Einwirkzeit von N2 experimentiert und bin schließlich bei den Angaben gelandet, die ich in meinem Rezept mache. So finde ich persönlich es gut, aber ich süße im Alltag generell eher wenig. Die Vorlieben hinsichtlich Süße sind ja sehr individuell. Wenn du die Hafermilch mit meinem Rezept auch nicht süßlich genug findest, kannst du noch mehr N2 verwenden und/oder es noch länger einwirken lassen.

Liebe Grüße Sarah

Christiane Kiss

Tuesday 11th of July 2023

Hallo! Werden nicht durch das Erhitzen alle Enzyme und Inhaltsstoffe abgetötet? Klar ist dass eine Verkeimung dadurch weitestgehend verhindert und die Haltbarkeit verlängert wird. Die ursprüngliche Natürlichkeit geht dabei aber verloren, leider!

Sarah

Wednesday 12th of July 2023

Hallo Christiane, danke für deinen Kommentar! Es handelt sich hier nicht um eine Ultra-Hocherhitzung, die alles abtötet, sondern nur um kurzes Aufkochen. Dadurch geht die "Natürlichkeit" nicht gleich verloren. Aber das Erhitzen ist ja nicht obligatorisch. Bei größeren Mengen Hafermilch halte ich es im Sinne der Haltbarkeit schon für sinnvoll, aber wenn du etwa nur einen Liter machst, kannst du das Erhitzen auch weglassen. Das bleibt ganz dir überlassen.

Liebe Grüße Sarah

Netzel

Sunday 26th of March 2023

Ich habe schon einige Male versucht Hafermilch herzustellen, war aber immer unzufrieden. Dann stieß ich auf diese beiden Enzyme und bin sehr dankbar, denn jetzt schmeckt meine Hafermilch. Sie schmeckt mir besser als die teureren kaufbaren Produkte. Wenn ich sehe der Vorrat geht zu Ende ist der neue Liter schnell gemacht. Das Wasser erhitze ich in meinem Heißwasserbereiter mit Thermostat, danach mixe ich alles in einem Uraltthermonix, bei dem ich die Temperatur einstellen kann. Geht alles wie von alleine.

Sarah

Sunday 26th of March 2023

Liebe Gerlinde, danke für deinen Kommentar! Freut mich, dass du auch so gute Erfahrungen mit den Enzymen gemacht hast. Wenn man solche Geräte hat wie du, geht das alles natürlich noch viel schneller. Echt toll!

Liebe Grüße Sarah