Wolkig weich, flaumig und ein bisschen süß: Milchbrötchen sind ein wahrer Frühstückstraum! Auch für die größten Langschläfer ein guter Grund, aufzustehen. Den Teig kannst du schon am Vorabend zubereiten, sodass du für ofenfrische Milchbrötchen nicht extra früh aufstehen musst. Besonders köstlich sind sie mit Butter, Marmelade oder Haselnusscreme. Großer Vorteil: Du kannst deine selbstgemachten Milchbrötchen einfrieren!
Milchbrötchen – das beste Frühstück fürs Wochenende
Denkst du auch manchmal daran zurück, was du als Kind alles gern gegessen hast? Oder bin ich die einzige, die sich sowas überlegt? Wenn du das noch nie gemacht hast, versetze dich in Gedanken mal an deinen 7. Geburtstag zurück. Oder auch an einen anderen Kindergeburtstag. Was gab es da den ganzen Tag zu essen? Sicher deine Lieblingssachen!
Bei mir lautet die Antwort auf die Frage, was ich als Kind gerne gegessen habe: fast alles. Und wenig davon war gesund. Zum Beispiel liebte ich Milchbrötchen, besonders zum Frühstück. Natürlich mit ganz viel Nutella. Und wenn das Brötchen fertig bestrichen war, noch schnell einen Extralöffel Nutella in den Mund. Ja, das waren noch Zeiten…
Flaumige Milchbrötchen wie früher
Dabei waren unsere Milchbrötchen früher nicht einmal vom Bäcker. Wir hatten sie immer aus dem Supermarkt von einem sehr bekannten Hersteller von Fertigbackwaren, für den ich keine Werbung machen will. Wie dem auch sei, ich fand diese Milchbrötchen großartig.
Als ich noch nicht vegan war, habe ich diese Milchbrötchen wieder einmal gekauft und festgestellt: Sie schmecken tatsächlich immer noch! Aber natürlich habe ich mir gedacht: Das kann ich noch besser! Also habe ich mich daran gemacht, ein Rezept für weiche und flaumige Milchbrötchen zu entwickeln.
Wie perfekte Milchbrötchen sein müssen
Was perfekte Milchbrötchen auszeichnet, ist ihre herrlich weiche Konsistenz. Sie fühlen sich beim Essen weich wie Watte an. Oder weich wie die Bettdecke, unter der man gerade noch eingekuschelt war.
Milchbrötchen sollen leicht buttrig sein, aber nicht annähernd so buttrig wie ein Croissant. Sie schmecken auch leicht süß, gerade so am Übergang vom neutralen zum süßen Gebäck.
Die besten Zutaten für Milchbrötchen (Teil 1)
Die genaue Zutatenliste mit Mengenangaben findest du im Rezept ganz unten im Blogbeitrag. Hier bekommst du einen Überblick und Tipps zu den Zutaten für Milchbrötchen.
- Mehl: Damit die Milchbrötchen gut aufgehen und schön flaumig werden, verwende ich griffiges Weizenmehl. Ich empfehle dir nicht, Dinkelmehl, Vollkornmehl oder glutenfreies Mehl zu verwenden. Damit wirst du kein so gutes Backergebnis bekommen.
- Milch: Überraschung! In unsere Milchbrötchen kommt natürlich Milch. Das muss aber keine Kuhmilch sein. Dieses Rezept habe ich entwickelt, als ich noch nicht vegan gelebt habe. Aus heutiger Sicht rate ich dir, Hafermilch oder Sojamilch zu verwenden.
- Butter: Die Butter ist wichtig für den typischen Geschmack von Milchbrötchen. Auch hier empfehle ich dir, pflanzliche Butter zu nehmen. Ich verwende am liebsten die Flora Plant. Die schmeckt genau wie tierische Butter und es gibt sie mittlerweile bereits im Supermarkt.
- Zucker: Für besonders flaumigen Teig empfiehlt sich Feinkristallzucker. Wie der Name schon sagt, hat dieser Zucker sehr feine Kristalle. In Österreich gibt es den auch im Supermarkt.
- Ei: Ein Ei im Teig hilft den Milchbrötchen beim Aufgehen. Achte darauf, immer hochwertige Bio-Eier aus Freilandhaltung zu kaufen, am besten direkt am Bauernhof, wo du dir ein Bild von den Lebensumständen der Hühner machen kannst.
- Hefe: Milchbrötchen sind ein Hefegebäck. Für den Teig brauchst du einen halben Würfel frische Hefe (Germ). Vor der Verarbeitung solltest du Hefe immer auf Zimmertemperatur bringen. Im Idealfall nimmst du sie schon zwei Stunden vorher aus dem Kühlschrank.
- Salz: Wie in fast jedes meiner Backrezepte kommt auch in den Teig für die Milchbrötchen etwas Salz. Es unterstreicht den feinen, leicht süßen Geschmack der Milchbrötchen.
Vier Tipps für perfekte flaumige Milchbrötchen
- Viel kneten: Je besser der Hefeteig geknetet wird, desto besser geht er auf. Und je besser er aufgeht, desto flaumiger werden die Milchbrötchen. Wenn du den Teig händisch knetest, nimm dir mindestens fünf Minuten dafür Zeit.
- Nach der Gehzeit NICHT mehr kneten: Die in der Gehzeit entstandene Luft im Teig wollen wir nicht zerstören, indem wir den Teig vor der Weiterverarbeitung nochmal kräftig durchkneten. Sanft damit umgehen!
- Aufrollen: Der Teig für die Milchbrötchen wird nicht einfach geformt, sondern zunächst ausgerollt, dann eingeklappt und dann aufgerollt. Dadurch entsteht Oberflächenspannung. Die Milchbrötchen gehen beim Backen schön auf und werden fluffig.
- Mit warmer Milch und Butter bestreichen: Was Milchbrötchen von anderen Brötchen unterscheidet, ist, dass sie auch außen möglichst weich sein sollen. Auf keinen Fall dürfen Milchbrötchen eine knusprige Kruste haben! Deshalb bestreichst du sie direkt nach dem Backen mit warmer Milch und Butter.
Kannst du die Milchbrötchen auch vegan machen?
Ja, das geht! Für vegane Milchbrötchen ersetze die Milch durch Pflanzenmilch, etwa Hafermilch oder Sojamilch. Verwende pflanzliche Butter statt tierischer Butter. Meine liebste vegane Butter habe ich dir oben bei den Zutaten verlinkt.
Wenn du veganes Ei-Ersatzpulver hast, verwende davon das Äquivalent von einem Ei. Wenn nicht, kannst du das Ei auch einfach weglassen und stattdessen 50 ml mehr Pflanzenmilch in den Teig geben. Die Milchbrötchen werden dann allerdings etwas flacher.
Nach der Ruhezeit werden die geformten Milchbrötchen laut Rezept mit verquirltem Ei bestrichen. Das kannst du einfach überspringen, denn auf die fertig gebackenen Milchbrötchen kommt ohnehin eine Mischung aus Milch und Butter. Hier kannst du wieder pflanzliche Milch und Butter verwenden.
So kannst du die Milchbrötchen vorbereiten
Für ofenfrische Milchbrötchen am Sonntagmorgen musst du nicht um drei Uhr früh aufstehen und im Halbschlaf einen Hefeteig zusammenrühren. Du kannst den Teig am Vorabend zubereiten, in eine Schüssel geben, mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Durch die niedrige Temperatur geht der Teig langsamer auf und kann nicht „übergären“. Das würde bedeuten, dass er zu stark aufgeht, sich zu viele Hefepilze bilden und er nicht mehr verwendbar ist.
Vor der Weiterverarbeitung am Morgen solltest du den Teig aber etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur stehen lassen. Denn im Kühlschrank wird er etwas fest und lässt sich unmittelbar nach dem Herausnehmen nicht gut kneten.
Ist ja kein Problem: In der Zwischenzeit kannst du schon mal einen Kaffee trinken, unter die Dusche hüpfen und dich auf die genialen Milchbrötchen freuen.
Wenn du Frühaufsteher bist, kannst du den Teig natürlich auch ganz normal nach einer Gehzeit von 60 bis 90 Minuten weiterverarbeiten, ohne ihn über Nacht einzukühlen.
Wie kannst du die Milchbrötchen einfrieren?
Du kannst die fertig gebackenen Milchbrötchen einfrieren. Lasse sie vollständig abkühlen, fülle sie in verschließbare Beutel und lege sie in den Gefrierschrank.
Zum Auftauen legst du die Milchbrötchen einfach über Nacht in den Kühlschrank. Du kannst sie wenige Minuten bei 180 Grad Ober-/Unterhitze in den Backofen schieben, wenn du sie warm haben möchtest.
Milchbrötchen
Von: Sarah HelmansederZutaten
Teig
- 500 g griffiges Weizenmehl
- 1 TL Salz
- 1/2 Würfel frische Hefe (Germ) 21 g
- 200 ml Milch oder Pflanzenmilch
- 100 g Butter oder pflanzliche Butter
- 100 g Feinkristallzucker
- 1 Ei verquirlt, Zimmertemperatur
Außerdem
- 1 Ei verquirlt
- 1 EL Butter
- 100 ml Milch
Video
Anleitungen
- Mehl und Salz in einer großen Schüssel vermischen.
- Die Milch mit der Butter in einen Topf geben und sanft erhitzen, sodass die Milch lauwarm wird. Das Ei einrühren, die zerbröckelte Hefe und den Zucker dazugeben und rühren, bis sie sich aufgelöst haben.
- Die Hefe-Milch zum Mehl in die Schüssel geben und alles sorgfältig verkneten. Der Teig soll sehr weich und klebrig sein. Das ist wichtig, damit die Milchbrötchen flaumig werden. Bei Bedarf noch etwas mehr Milch dazugeben.
- Den Teig in eine leicht gefettete Schüssel geben, mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 60 Minuten gehen lassen. Tipp: Den Backofen auf 50° Ober/-Unterhitze vorheizen, ausschalten und die Schüssel mit dem Teig in den Ofen stellen.
- Den Teig vorsichtig aus der Schüssel auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Nicht kneten! Den Teig in 12 Stücke schneiden. Die Stücke zu Kugeln formen und dann zu Rechtecken mit ca. 20 x 15 cm ausrollen.
- Die kürzeren Seiten der Rechtecke zur Mitte klappen und die Teigecken von der langen Seite her aufrollen. Die Teiglinge auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und ca. 30 Minuten gehen lassen. Dann mit Ei bestreichen.
- Den Backofen rechtzeitig auf 170° Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Milchbrötchen 20-25 Minuten backen, bis sie nur leicht gebräunt sind. Bei Bedarf mit Alufolie abdecken, damit die Brötchen nicht zu stark bräunen.
- Butter und Milch gemeinsam erhitzen und die Milchbrötchen, sobald sie aus dem Backofen kommen, damit bestreichen. Die Milchbrötchen am besten lauwarm servieren.
Notizen
Nährwerte
Weitere Rezepte fürs Frühstück am Wochenende
Willst du beim nächsten Brunch so richtig auftrumpfen? Dann mach doch zusätzlich zu den Milchbrötchen noch eines dieser leckeren Rezepte:
Ich bin die Gründerin von Oats and Crumbs und habe 10+ Jahre Küchenerfahrung. Seit 7 Jahren entwickle ich Rezepte und fotografiere Food. Davor war ich Redakteurin bei einem Fachmagazin für Spitzengastronomie und durfte die berühmtesten Köche der Welt treffen. Ich bin zertifizierter Naturally Health Coach und arbeite selbständig als Bloggerin und Food Fotografin.
Sandra
Saturday 15th of October 2022
Liebe Sarah, ich habe dein Rezept gestern noch einmal ausprobiert und meinen Teig diesmal länger gehen lassen. Sie waren diesmal fluffig und sind nicht mehr aufgeplatzt.
Vielen Dank für das leckere Rezept!
Sarah
Monday 17th of October 2022
Liebe Sandra, wie schön, dass es dieses Mal gut geklappt hat! Bei Hefeteig muss man oft wirklich einfach ein bisschen experimentieren. Gut gemacht!
Sandra
Sunday 25th of September 2022
Guten Morgen! Ich habe heute das Rezept ausprobiert und die Milchbrötchen waren sehr lecker. Allerdings sind sie nicht ganz so fluffig aufgegangen und im Ofen an einer Seite aufgeplatzt.
Was könnte ich falsch gemacht haben?
Sandra
Monday 26th of September 2022
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich werde das Rezept nochmal ausprobieren und die Gehzeiten etwas verändern.
Den Übergang hatte ich extra nach unten gelegt. Daran kann es nicht gelegen haben. Genau das hat mich ja gerade gewundert, dass sie einfach an der Seite, jeweils an einer schön glatten Stelle aufgerissen sind. Aber vielleicht hat das auch mit den Gehzeiten zu tun.
Ich bin gespannt auf das nächste Ergebnis!😉
Viele Grüße
Sarah
Monday 26th of September 2022
Liebe Sandra, danke für deinen Kommentar! Es kann mehrere Gründe haben, dass die Milchbrötchen nicht so schön aufgegangen sind: - Flüssigkeit zu warm oder nicht warm genug - Teig zu wenig geknetet - Teiglinge zu lange aufgehen lassen
Eine ganz genaue Zeitangabe für die Ruhezeiten zu machen, ist leider nicht möglich. Je nach Jahreszeit und Raumtemperatur kann es länger oder kürzer dauern, bis der Teig ideal aufgegangen ist. Da muss man sich durch Probieren herantasten.
Wenn die Brötchen an der Seite aufplatzen, liegt es wahrscheinlich daran, dass die Stelle, wo sie fertig aufgerollt waren, also sozusagen das Ende, nicht unten war. Achte darauf, dass du die Teiglinge mit dem "Ende" nach unten auf das Backblech legst. Das sollte helfen.
Michaela
Friday 13th of May 2022
Normalerweise schreibe ich ja keine Bewertungen, aber diese Milchbrötchen sind richtig super! Vielen Dank für das Rezept! Sowas hab ich schon lang gesucht.
Sarah
Friday 13th of May 2022
Dann freue ich mich besonders, dass du dieses Mal doch eine Bewertung geschrieben hast. 😉 Vielen Dank, liebe Michaela! 😍
Yvonne
Wednesday 23rd of March 2022
Ich lese gern Kommentare, schreiben tue ich sie eigentlich fast NIE…aber bei diesen Brötchen muss ich einen hinterlassen….vielen Dank für dieses tolle Rezept…die Brötchen sind sensationell lecker und einfach zu machen…habe sie mit Dinkelmehl gemacht und Sie schmecken himmlisch… Die hab ich nicht zum letzten Mal gemacht :)
Sarah
Thursday 24th of March 2022
Liebe Yvonne,
dann fühle ich mich jetzt umso mehr geehrt, dass du mir einen Kommentar geschrieben hast. 😁 Es freut mich wirklich sehr, dass dir die Milchbrötchen so gut schmecken.
Danke für deine Bewertung und deinen schönen Kommentar!
Liebe Grüße Sarah
Denise
Sunday 13th of March 2022
Diese Milchbrötchen sind echt de Hammer. Ich hatte vorher immer süßes Brot als backmischung genutzt aber die waren so krümelig und trocken. Diese hier sind so unglaublich fluffig und lecker. Habe Rosinen und schokobrötchen draus gemacht und anstatt sie wie Hörnchen zu rollen hab ich sie wie Brötchen geschliffen. Sie sind nicht nur wunderschön sondern auch mega lecker. Ich freu mich schon darauf meiner Oma nächste Woche ein paar frisch gebackene Rosinenbrötchen (die hab ich ihr sonst immer beim Bäcker gekauft) zu bringen <3
Sarah
Monday 14th of March 2022
Liebe Denise, vielen Dank für dein schönes Feedback! Es freut mich sehr, dass du die Milchbrötchen so magst. Ich hoffe, deiner Oma wird es genauso gehen. 😉 Hab eine schöne Woche!
LG Sarah